Befreit! Und dann?
Auf der Flucht
Auf der Flucht 1945. Hunger, Kälte, Armut. Ich als 15-jährige Schülerin die im Jahre 2020 lebt, kann mir das nur schwer vorstellen. Wie muss es zu der Zeit wohl gewesen sein? Die Cousine meines Opas war damals auch 15 Jahre alt. Sie musste fliehen. Gemeinsam mit ihren Eltern, ihrem kleinen Bruder, ihrem Cousin (meinem Opa) und ihrer Oma. Sie flohen vom ehemaligen Königsberg über das ehemalige Moditten und über Pillau richtung Danzig. Dabei schrieb sie Tagebuch. Mein Opa hat es mir vorgelesen und ich kam auf die Idee, es einmal in den Geschichtsunterricht mitzunehmen. Da wir planten, am „Befreit! Und dann?“ Wettbewerb des NDRs teilzunehmen, hatten wir die Idee diesen Tagebucheintrag in den Vordergrund zu stellen. Und hier ist unser Projekt:
Warum mussten die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg fliehen?
Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten über 17 Millionen Deutsche in den Ostprovinzen sowie in Polen, Danzig, Ungarn, Rumänien, Jugoslawien und den baltischen Staaten.
Es waren zwischen 1944/1945 und 1950 über 14 Millionen Deutsche von der Flucht und Vertreibung betroffen. Dabei starben etwa zwei Millionen Menschen. Zweieinahalb Millionen Deutsche blieben in ihrer Heimat in der sie zum Teil starken Repressionen ausgesetzt waren.
Über Hunderttausend mussten Zwangsarbeit leisten oder wurden in Lagern inhaftiert. Es wurde als das private Eigentum der Ost- und Süddeutschen konfisziert. Das Öffentliche und kirchliche deutsche Eigentum ebenso.
Es gab auch eine große Nachkriegsaufgabe und zwar die Entschädigung und die Integration der Vertriebenen beziehungsweise die, die in der DDR als „Umsiedler“ bezeichneten Personen in das geteilte Nachkriegsdeutschland.
Die Flucht
Ende 1944 verließen 14 Millionen Deutsche ihre Heimat sie wurden deportiert oder in die Flucht geschlagen. Es drangen Flüchtlingsströme aus den ehemaligen deutschen Gebieten Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und Schlesien in den Westen. Sie waren schlecht ausgerüstet, sie hatten nicht genug Lebensmittel und waren den militärischen Kräften schutzlos ausgeliefert.
Der Weg übers Meer
Zwei bis drei Millionen Flüchtlingen gelingt die Flucht nach Kiel, Lübeck oder Dänemark. Viele Flüchtlinge schafften es nicht auf eines der wenigen Transportschiffe. Jedoch sind die Menschen die auf einem überfüllten Flüchtlingsschiff sich einen Platz sichern konnten noch lange nicht sicher. Das ehemalige Kreuzfahrtschiff Wilhelm Gustloff wurde am 30. Januar 1945 mit mehr als 10.000 Flüchtlingen und verwundeten Soldaten von drei sowjetischen Torpedos getroffen und somit ging das Schiff unter. Es ertranken mehr als 9300 Menschen und erfroren im Eiswasser der Ostsee, es wurden nur 1239 Passagiere gerettet.
Systematische Vertreibung
Zwischen Winter 1944 und Sommer 1945 begann parallel zu den großen Fluchtwellen die systematische Vertreibung der Deutschen aus den ehemals besetzten Gebieten. Es wurden Millionen von Menschen vertrieben dies war die Folge des von Deutschland begonnen Zweiten Weltkriegs. Die Nationalsozialisten vertrieben 1941 rund 900.000 Polen.